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Vormittags

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Es begann ein wenig stressig: Ich hab mir Freitag abend die Lockenwickler eindrehen lassen, musste die Nacht damit schlafen. Ging auch ganz gut, aber Anika war von um vier bis um sechs munter. Und 6:45 bin ich aufgestanden, weil ich 7:30 beim Friseur sein musste. Also schnell geduscht, was gefrühstückt, und als ich grad hinfahren wollte wurde Anika wieder wach. Ich konnt aber nicht mehr warten und sie deswegen auch nicht stillen. Eigentlich hieß es meine Frisur wäre gegen 8 fertig, aber hat doch bis halb neun gedauert. Wieder daheim angekommen hab ich also erstmal Kind gestillt, und sie war trotzdem nur am meckern. Hab dann meinen Bruder mit ihr spazieren geschickt und mit der Kosmetikerin telefoniert, die eigentlich schon lang da sein sollte. Sie hatte ihr Auto ihrem Ex geliehen, der es rechtzeitig zurück bringen wollte, aber er hat es nicht geschafft, und deswegen war sie zu spät. Aber sie hat mich trotzdem rechtzeitig fertig geschminkt gehabt. Während ich auf sie wartete hab ich schon alles andere fertig gemacht, mich komplett angezogen und Tasche, Ringkissen und Kleinkram rausgelegt und daher braucht ich nur noch auf den Bräutigam warten.

Sven kam dann pünktlich mit dem Fahrer an und blieb in aller Seelenruhe im Auto sitzen, dabei sollte er mich doch aus der Brautelternwohnung abholen. Haben wir dann auch hinbekommen, und ich glaub er war ein bisschen sprachlos. Er gab mir die Blumen und wir gingen runter zu dem Traumauto. Bis zu dem Zeitpunkt war ja richtiges Mistwetter, von Freitag abend an. Aber in dem Moment wo wir im Auto losfuhren kam die Sonne raus. Die Fahrt war toll, ganz viele Leute haben gehupt, gewunken, uns zugelacht - das war echt klasse. Oben beim Barockgarten angekommen hatten wir noch ein paar Minuten Zeit, und weil unser Fotograf schon da war haben wir gleich die ersten Bilder geschossen, im Auto.


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Dann sind wir zu der oberen Orangerie gelaufen, unsere beiden Cousins haben meine Schleppe gehalten, und vor der Orangerie haben wir nur kurz gewartet bis die vorhergehenden Brautleute aus dem Trausaal kamen. Dort davor mussten wir noch kurz stehen bleiben, dann wurden Sven und ich reingerufen damit wir noch schnell ein paar Formulare unterschreiben konnten, dann nahmen wir wieder vor der Treppe Aufstellung und marschierten mitsamt allen Gästen in den Saal. Die Standesbeamtin begrüßte uns, las ein Gedicht vor, und ich hab geheult. Danach hat sie noch bissl was erzählt und dann hat sie uns die Frage gestellt die wir mit "Ja" beantworten sollten. Haben wir auch gern gemacht, und schon durften wir uns wieder setzen. Ein Weiteres Gedicht der Beamtin, dann der Ringwechsel. Noch eine Ansprache, die Unterschrift unter der Eheschließung und der berühmte "erste" Kuss.

Alle gratulierten, der Großteil hatte Tränen in den Augen, sogar mein Opa und Sven auch. Sven hat aber gemeint das sind keine Tränen - ja nee, is klar, seine Augen haben geschwitzt.

Jedenfalls sind wir alle miteinander rausgegangen, mein Cousin hat ein paar Blütenblätter gestreut, und dann gab es einen kleinen Sektempfang. Währenddessen hat mich meine Kosmetikerfreundin nochmal nachgeschminkt, Sven wurde auch abgepudert und dann ging es zum fotografieren. Mit dem Fotografen liefen wir bestimmt eine Stunde durch den Park, wenn nicht sogar länger. Als wir fertig waren damit standen unsere Gäste vor einem Holzblock, und wir durften sägen. Haben wir auch gut hinbekommen. Danach hat Schwiegermama ein Gedicht mit Luftballons vorgetragen, und dann wurden Luftballons steigen gelassen. Von Anika mussten wir uns an der Stelle leider verabschieden, weil sie total müde war und schon im Wagen einschlief. Bis dahin hatte sie erstaunlicherweise gut durchgehalten, war super gut gelaunt, hat die Standesamtliche Trauung sehr aufgeheitert weil sie schön plapperte und lachte, und auch auf den Bildern beim Fotografen hat sie gut mitgemacht. Also sagten wir nun ein wenig wehmütig tschüss und fuhren nach ein paar letzten Fotos zu dem Raum wo wir unseren Mittagsimbiss einnehmen wollten. Auch auf dem Weg dahin wurden wir dauernd angehupt und uns wurde zugewunken und alles wie schon auf der Hinfahrt


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